Albert Einstein führt ein angeblich „ruhendes System“ ein ohne anzugeben, in Bezug worauf dieses System „ruht“

von G.O. Mueller

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
E: Bewegung / Fehler Nr. 1 (English Version…):

Albert Einstein führt 1905 ein angeblich „ruhendes System“ ein ohne anzugeben, in Bezug worauf dieses System „ruht“

Nach dem Relativitätsprinzip gibt es nur relative Bewegung, weshalb für jede Bewegung angegeben werden muß, in Bezug worauf sie bestimmt ist. Ruhe ist Null Bewegung; deshalb gilt dasselbe auch für alle Ruhe-Behauptungen:

Albert Einstein führt 1905 ein angeblich „ruhendes System“ (S. 892, 3. Absatz) ein, ohne zu sagen, in Bezug worauf dieses System ruhen soll: damit widerspricht dieses beziehungsund bezugslos „ruhende System“ seinem eigenen Relativitätsprinzip. Diese Bezeichnung als „ruhend“ soll angeblich (S. 892) „zur sprachlichen Unterscheidung von später einzuführenden Koordinatensystemen“ dienen und zur (S. 892) „Präzisierung der Vorstellung„.

Zur angekündigten Präzisierung der Vorstellung wäre an erster Stelle eine Aussage erforderlich über das Bezugssystem, demgegenüber das „ruhende System“ ruht: hierüber schweigt Albert Einstein sich aus; auch im weiteren Verlauf seiner Abhandlung kommt er auf diese Frage nicht zurück, bleibt er eine Präzisierung der Vorstellung schuldig. Da die unbedingt erforderliche Präzisierung ausbleibt, ändert seine erste Begründung „sprachliche Unterscheidung“ ihren wahren Charakter: Albert Einstein macht aus der angeblich sprachlichen Unterscheidung in Wirklichkeit einen physikalischen (!) Unterschied und führt damit heimlich ein absolut ruhendes System ein.

Dieses „ruhende System“ wird auch über den Paragraphen 1 hinaus (in dem es eingeführt wurde) in allen Beweisführungen Albert Einsteins als das wahrhaft „ruhende“ System behandelt. Beweis: es wird – von den anderen Inertialsystemen aus – niemals auch als ein relativ „bewegtes“ System beurteilt; die großartig als Prinzip proklamierte Relativität findet also für ein „ruhendes System“ von Anfang an nicht statt. Nie werden für das angeblich beziehungslos „ruhende System“ dieselben Effekte beobachtet wie in den relativ bewegten Systemen.

Damit ist es Albert Einstein gelungen, ein Inertialsystem einzuführen, das nicht mehr dem Relativitätsprinzip unterworfen ist: diese seinem „ruhenden System“ heimlich verliehene Eigenschaft ist die Grundlage für die Deduzierung von Längenkontraktion und Zeitdilatation als realen Effekten.

Von irgendeiner „Präzisierung“ kann leider keine Rede sein: im Gegenteil ist der Sprachgebrauch uneinheitlich mal mit, mal ohne Anführungszeichen (S. 895-902) für ruhendes Koordinatensystem, ruhenden starren Stab, ruhenden Maßstab und (S. 897) sogar einen „‚ruhenden‘ Raum„, und ohne jegliche Aussage darüber, was derselbe Begriff mit Anführungszeichen anderes bedeuten soll als der ohne Anführungszeichen.

Eine klare und eindeutige Aussage über die vollständige Reziprozität zwischen Inertialsystemen findet sich in AE 1905 auf S. 903, im Zusammenhang mit dem Schrumpfen von bewegten Objekten zu flächenhaften Gebilden: er erwähnt dort jedoch nicht ausdrücklich das anfangs eingeführte absolut „ruhende System„, hebt dessen Sonderstellung nicht auf.

Die Einführung des bezugs- und beziehungslos „ruhenden Systems“ ist im Rahmen der Speziellen Relativitätstheorie nach Albert Einsteins eigenen Grundsätzen nicht zulässig, damit selbst ein Theoriefehler und die Quelle schwerwiegender anderer Theoriefehler.

Eine genaue Prüfung aller Angaben über „bewegt“ und „ruhend“ in AE 1905 zeigt, daß gegen die vom Relativitätsprinzip behauptete Relativität, d.h. die Geltung jeder Angabe von Bewegung und Ruhe (=Null Bewegung) grundsätzlich nur in Bezug auf ein bestimmtes Bezugssystem, ständig verstoßen wird. Bei der Analyse des Textes von 1905 können alle Aussagen als korrekt gelten, in denen ein Bezugssystem ausdrücklich angegeben wird, oder die im sachlichen Zusammenhang stehen mit einer solchen Aussage, so daß derselbe relative Bezug durchgängig gilt. Alle übrigen Aussagen der Theorie sind wegen Nichterfüllung des Relativitätsprinzips als theoriewidrig zu kassieren.

Die Gesamtzahl aller in AE 1905 in Anführungszeichen gesetzten Ausdrücke, die die Merkmale ruhend oder bewegt enthalten, beträgt (Seitenzahl, Anzahl der Ausdrücke): 892 (1); 895 (2); 896 (5); 897 (1); 903 (2); 913 (2); 917 (1) = insgesamt 14 Ausdrücke in Anführungszeichen, für deren Bewegung oder Ruhe kein Bezugssystem angegeben wird; dieselben Ausdrücke in Anführungszeichen werden meistens im Text unmittelbar anschließend und im selben Bezug ohne Anführungsstriche gebraucht, ohne daß mitgeteilt würde, was sich geändert hätte.

Von besonderer Präzisierung kann daher überhaupt keine Rede sein, sondern nur von besonderer Gedankenlosigkeit. Über diese 14 Ausdrücke in Anführungszeichen stellt Albert Einstein einen heimlichen Bezug auf das S. 892 beziehungs- und bezugslos eingeführte „ruhende System“ her und deduziert seine einseitigen Effekte. – Gleichrangig sind die Fälle zu beurteilen, in denen Albert Einstein von „gleichzeitig“ spricht, ohne anzugeben, welches Synchronisierungsverfahren er durchgeführt haben könnte. Vgl. Fehler D 2.

Das physikalisch absolut ruhende „ruhende System“ Albert Einsteins von Seite 892 stellt die versteckt gebliebene Antwort auf Herbert Dingles Frage dar, woher in der Speziellen Relativitätstheorie bestimmt wird, in welchem Inertialsystem die berühmten Effekte der Kinematik als real auftreten.

Bisher haben wir auch in der kritischen Literatur keine Diskussion des absolut „ruhenden Systems“ von Seite 892 gefunden. Relativisten werden es ohnehin nicht „entdecken“ wollen.

– Albert Einsteins Physik der Anführungszeichen beherrscht fast alle Darstellungen der Relativistik. Wenn ein Autor nicht in der Lage ist, den Bewegungs- oder Ruhezustand für einen Körper oder ein Bezugssystem eindeutig anzugeben, vergibt er Anführungszeichen, als sei damit automatisch ein richtiges Verständnis gesichert, weil jeder Leser sein eigenes Verständnis hineindeuten und für richtig halten darf.

AE 1905.

5 Antworten zu “Albert Einstein führt ein angeblich „ruhendes System“ ein ohne anzugeben, in Bezug worauf dieses System „ruht“”

  1. Luitpold Mayr

    Es trifft zu, dass Einstein das Wort „gleichzeitig“ in dem uns allen von Natur aus geläufigen Sinne benutzt, nämlich im Sinne von absoluter Gleichzeitigkeit. Damit verstößt er gegen seine eigene Definition von Gleichzeitigkeit, welche meines Erachtens die eigentliche Grundlage für die behauptete Relativität der Zeit bildet. Ungewollt bestätigt Einstein, dass er wie alle Menschen in der Kategorie der absoluten Zeit denkt, die es angeblich nicht gibt.

    Doch den beschriebenen Hauptpunkt der Kritik von seiten G.O.Mueller kann ich nicht teilen. Die Frage, in Bezug auf welches System das „ruhende“ System bei Einstein ruht, kann eindeutig beantwortet werden: es ruht relativ zum jeweils anderen, nämlich dem bewegten System.

    Einstein entwickelt die SRT an Hand von zwei gegeneinander bewegten Systemen, denn er will zeigen, dass die unterschiedliche Bewegung zu einem Zeitunterschied führt. Weil er den Raum relationistisch im Sinne von Leibniz und Mach auffasst, gibt es keinen Bezugspunkt für absolute Bewegung. Daher kann Bewegung nur relativ zu einem beliebigen System beschrieben werden. Warum bezeichnet Einstein eines der beiden Systeme als ruhend? Weil der menschliche Verstand von Natur aus nicht dafür eingerichtet ist, sich gleichzeitig zwei unterschiedliche Bewegungsabläufe vorzustellen. Sobald wir aber eines der beiden bewegten Systeme als ruhend betrachten, gewinnen wir die Anschaulichkeit und können die Bewegung eines Systems relativ zu einem anderen, dem „ruhenden“ System beschreiben.

    Beispiel: Die Sonne kreist um das Zentrum unserer Galaxie, und zusätzlich rast sie mit der Galaxie durch den Raum. Nur wenn wir die Sonne als ruhend betrachten, können wir uns die Relativbewegung der Erde um die „ruhende“ Sonne vorstellen und als Kreisbahn (genauer: als Ellipse) beschreiben.

  2. Niko

    Trotzdem bleibt die Frage offen, für welches System welche Effekte auftreten. Betrachtet man nur die „unterschiedliche Bewegung“, kann man ebenso das Bewegte System zum Unbewegten und das Unbewegte zum Bewegten machen. Welches der beiden Systeme jetzt Energie aufwenden musste um die Geschwindigkeitsdifferenz zu erwirken ist unwichtig. Jetzt heißt es ja man könne durch die Zeitdilatation in die Zukunft reisen. Welche Uhr läuft jetzt langsamer? Nimmt man etwa das Atomuhr-Experiment, bei dem die bewegte Uhr langsamer ging als die „ruhende“(xD), stellt man fest, dass dabei nur die am Boden verblieben Uhr als ruhendes System betrachtet wurde. Versetzt man sich mal in die Lage der Flugzeug Piloten, für die das Flugzeug und die darin transportierte Uhr das ruhende System darstellt, müsste ja die am Boden stehende Uhr langsamer „getickt“ haben, das sie sich ja relativ zu ihrem System „bewegt“ hat, was aber nicht der Fall war.

    Das lenkt den Gedankengang auf ein größeres Bezugssystem, das dann als ruhendes System wirken kann. Vorstellbar wäre ein Zusammenhang zwischen der Gravitation, auf das Experiment bezogen vermutlich vor allem die Erde, die Einfluss auf den Ausgang des Experimentes genommen haben könnte. Vielleicht tritt dieser Effekt in der Schwerelosigkeit gar nicht auf, Gravitation krümmt ja auch Raum. Es wäre Vorstellbar, dass sich der Weg für ein bewegtes Objekt innerhalb des Gravitationseinflusses eines massereichen Objektes (etwa die Erde) verlängert. Dabei setzte ich voraus, dass auch Licht, nicht aber Zeit von Gravitation beeinflusst werden. Da man für den Weg jetzt länger braucht als die Zeitachse erlaubt, muss die verlorene Zeit aufgeholt werden, was sich in einer Dehnung derselbigen zeigt, die Uhr des bewegten Systems tickt langsamer.
    Der Raum wäre also durch Gravitation gekrümmt und die Zeit nichts weiter als ein Faktor 0 < k < 1, der multipliziert mit dem durch die Gravitation verlängerten Weg im Raum den Weg ergibt, der ohne Krümmung des Raumes durch Gravitation gegeben wäre und stellt somit eine Dehnung dar. Dabei spiegelt k=1 zwei ruhende Körper wieder, ohne Zeitdilatation und k=0 einen unendlich gekrümmten Raum, eine unendlich starke Gravitationsquelle, also einen Grenzfall dessen Existenz mir bisher nicht bekannt ist (Vielleicht ein Wurmloch?).

  3. Niko

    Sollten z.B. schwarze Löcher diesen Grenzfall darstellen, so würde sich das Verschwinden des Lichtes in denselbigen erklären,
    wo die bisherige Erklärung nicht so zu dem Verhalten von Licht passt. Licht hat immer exakt die gleiche Geschwindigkeit,
    laut Einstein hat es nicht mal Ruhemasse. Es müsste sich also stets weiter ausbreiten, egal in welche Richtung und somit sichtbar bleiben.
    Angenommen im schwarzen Loch hätten wir den Grenzfall k=0, einen unendlich gekrümmten Raum.Die Zeitdehnung würde zu einem Stillstand werden,
    da die zu überbrückende Strecke unendlich lang wäre, aber laut Zeitachse in einem endlichen Intervall zurückgelegt werden muss.
    Das Licht kommt zum Stillstand, hat laut Relativitätstheorie aber nur relativistische Masse,
    die aus der Formek E=mc^2 aus der Energie der Photonen berechnet werden kann, und verschwindet.

  4. Niko

    ah und der Faktor k wäre Abhängig von der Stärke der Gravitation, je stärker die Gravitation, desto kleiner k, je schwächer, desto größer, bei Schwerelosigkeit wird k zu 1 und es gibt keine Zeitdilatation.

  5. Niko

    Weg(kurz)=Weg(lang/gekrümmt)*k, die verstrichene Zeit bleibt gleich
    —> Zeitdehnung um Faktor 0<k<1 beim gekrümmten Weg.
    Im bewegten System vergeht weniger Zeit als beim ruhenden.

    Experiment: Zwei Flugzeuge mit identisch laufenden Atomuhren fliegen auf gleicher Höhe (gleicher Gravitationseinfluss) in unabhängige Richtungen, nicht aber parallel (Das Ergebnis wäre sonst nicht aussagekräftig weil ich vermute, dass beim Parallelflug auch laut Einsteins Versuch die Zeitdilatation zu erklären keine Differenz auftauchen müsste).
    Wenn keine Zeitdilatation gemessen würde, wäre das ganze ziemlich cool…

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