Braucht das Ergebnis des Michelson-Versuchs von 1881 eine relativistische Interpretation? Versuch einer Neubetrachtung

von Berthold Müller

Aus der Homepage von Berthold Müller:
Braucht das Ergebnis des Michelson-Versuchs von 1881
eine relativistische Interpretation? Versuch einer Neubetrachtung

Kühner als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein, das Bekannte zu bezweifeln.
Paul Watzlawick, österr. Psychologe in USA, *1921

Aha, werden Sie denken, da ist schon wieder einer, der seine Schwierigkeiten mit dem Verständnis der Aussage hat:

 

„Das Licht pflanzt sich relativ zum bewegten Körper nach allen Richtungen gleich schnell fort.“

Sie sollten nun nicht gleich Ihrer ersten Regung folgen und abschalten, weil der Michelson-Versuch schon mehr als hundert Jahre zu den am meisten wiederholten Experimenten mit immer dem gleichen (Null-)Ergebnis gehört und man in den meisten Fällen ein mitleidiges Lächeln erntet, wenn man das bekannte Ergebnis in Frage zu stellen wagt.

Auch die Untersuchungen an Doppelsternen (De Sitter) werden als Hinweis auf die Unabhängigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Bewegung der Lichtquelle angeführt.

Es bleiben aber für mich Fragen über Fragen, wenn ich beispielsweise die jahreszeitliche Verschiebung der Spektrallinien bei der Beobachtung eines Fixsterns bedenke (siehe „Ein anderes Experiment“) oder die Vermutung habe, dass bei der mitbewegten Lichtquelle eine Aberration deswegen nicht auftritt, weil das Licht von der Bewegung der Lichtquelle beeinflusst wird. (siehe „Eine Anfrage zur Aberration“).

Aber ich tue einmal so, als ob diese Aspekte nicht existieren:

Ja, ich habe schon lange meine Probleme mit der relativistischen Erklärung des Michelson-Versuchs und mit den vielen, meist theoretischen Experimenten mit Lichtblitzen, Raumschiffen, schwarzen Löchern usw, (bei Einstein waren das noch Eisenbahnen) über die sich trefflich diskutieren lässt, weil die Beweisführung ja meistens ebenso theoretischer Art ist. Die Basis aller Überlegungen ist doch die postulierte Konstanz der Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Bewegung der Quelle und des Beobachters. Für mich ist diese Annahme noch immer eine Zumutung, zu der ich einfach keinen Zugang habe. Mein Zugang zur RT hängt an diesem Punkt; jeder weitere Schritt scheint mir nur sinnvoll, wenn ich diese Grundlage zu verstehen oder wenigstens zu akzeptieren imstande bin.

Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass auch das Ergebnis des Michelson-Versuchs keiner relativistischen Erklärung bedarf und die Unveränderlichkeit der Interferenzstreifen mit den Mitteln der klassischen Physik und den Gesetzen der Optik erklärt werden können.

Ich versuche dabei die Aussagen des „Grimsehl, Lehrbuch der Physik, Band 3 Optik“ mit Seitenangaben meinen Annahmen zuzuordnen. (siehe kursiv geschriebene Texte).

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