Aus der Wiedereinführung des Äthers durch Albert Einstein 1921 sind keine Folgerungen für die SRT gezogen worden

von G.O. Mueller 

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
A: Äther / Fehler Nr. 7 (English Version…):   

Aus der Wiedereinführung des Äthers durch Albert Einstein 1921 sind keine Folgerungen für die SRT gezogen worden

Spätestens 1920 hat Albert Einstein öffentlich die Existenz des Äthers für notwendig erklärt. Seine persönliche Auffassung, daß der Äther nicht materiell zu verstehen sei, ist eine unter vielen vorgebrachten Auffassungen. Seine Auffassung, daß der Äther
identisch sei mit dem Raum, ist ebenfalls schon früher geäußert worden und nicht beweisbar. Die allgemeine Unkenntnis über die Beschaffenheit des Äthers läßt alle diesbezüglichen Behauptungen als reine Spekulationen erscheinen, bis hierzu experimentelle Befunde vorliegen werden. Zwei Kernsätze aus der Leidener Rede (Abdruck 1990, S. 117): „Indessen lehrt ein genaueres Nachdenken, daß diese Leugnung des Äthers nicht notwendig durch das spezielle Relativitätsprinzip gefordert wird. Man kann die Existenz eines Äthers annehmen; nur muß man darauf verzichten, ihm einen bestimmten Bewegungszustand zuzuschreiben …“ (S. 119): „Andererseits läßt sich aber zugunsten der Ätherhypothese ein wichtiges Argument anführen. Den Äther leugnen, bedeutet letzten Endes annehmen, daß dem leeren Raume keinerlei physikalische Eigenschaften zukommen.“ 

In den wenigen Relativistik-Darstellungen, die die neue Position Albert Einsteins überhaupt zu erwähnen wagen, wird seine Interpretation des Äthers (als identisch mit dem Raum) für etwas ganz Neues ausgegeben: keiner dieser Autoren behandelt die Frage, wie diese Behauptung bewiesen worden sein soll. Für die meisten apologetischen Darstellungen aber bleibt Albert Einstein der Besieger des Äthers von 1905. 

Die Abschiebung des Äthers auf den Raum ist als reine Behauptung ein geschickter Schachzug, weil man über den Raum überhaupt nichts weiß, als daß ausgedehnte Körper in ihm existieren und sich bewegen können. Über den Äther weiß man nichts, über den Raum weiß man nichts, so erklärt Albert Einstein das eine Unbekannte durch ein anderes Unbekanntes. 

Aber immerhin holt er 1920 das verächtlich gemachte Wort „Äther“ wieder hervor und bezeugt dessen Unerläßlichkeit, weil er inzwischen mit der Allgemeinen Relativitätstheorie beschäftigt ist. 

Einstein, Albert: Äther und Relativitätstheorie : Rede, gehalten am 5.5.20 an der Reichs-Univ. zu Leiden. 1920. 15 S. Abgedruckt in: Albert Einsteins Relativitätstheorie. Hrsg.: K. v. Meyenn. 1990. S. 111-123. 

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