Relativisten erklären bestimmte Wirkungen für vernachlässigbar gering; zugleich behaupten sie andererseits allergeringste Effekte als Beweismittel

von G.O. Mueller

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
O: Experiment / Fehler Nr. 3 (English Version…):

Relativisten erklären bestimmte Wirkungen für vernachlässigbar gering; zugleich behaupten sie andererseits allergeringste Effekte als Beweismittel

Zur Aufstellung physikalischer Theorien werden oft als Voraussetzung bestimmte geringe physikalische Wirkungen für vernachlässigbar klein erklärt, um die Zahl der Faktoren auf ein Minimum zu reduzieren, und um in die Theorie nicht mehr Unbekannte einzuführen, als man mathematische Beziehungen aufstellen kann; denn eine Theorie mit mehr Unbekannten als Grundgleichungen könnte nicht berechnet werden.

Dieses prinzipiell legitime Vorgehen bei der Aufstellung physikalischer Theorien hat jedoch zur Folge, daß alle für die Theorie relevanten empirischen Befunde oberhalb der Größenordnungen liegen müssen, die man vorher bereits für vernachlässigbar erklärt hat; empirische Befunde in derselben Größenordnung wie die vorher vernachlässigten Größen haben aus logischen Gründen keine Beweiskraft für die Theorie. Dabei stellt sich selbstverständlich die Frage der sachgerechten Abwägung.

Die Spezielle Relativitätstheorie arbeitet mit Inertialsystemen ohne Gravitationseinfluß (die es praktisch nicht gibt), beim Atomuhren-Transport z.B. ohne das Gravitationsfeld der Erde, d.h. die Theorie erklärt die Gravitationswirkungen für vernachlässigbar; andererseits argumentiert die Theorie im Atomuhren-Transport (Hafele/Keating 1972; vgl. Fehler D 7) mit angeblich positiven Beweisen in der Größenordnung von einigen Nanosekunden.

Bisher pflegen Relativistik-Autoren diesen Gesichtspunkt überhaupt nicht zu erörtern, sondern beschränklen sich auf die Diskussion der Wirkungsgrade und Fehlergrenzen ihrer Instrumente; eine Rechtfertigung äußerst geringer Werte als überhaupt beweiskräftig angesichts vorher entschiedener Vernachlässigungen wurde bei Relativisten noch nicht beobachtet, wäre jedoch unerläßlich, um das Ergebnis überhaupt erst ernsthaft diskutabel zu machen.

Der Nachweis, daß die Größenordnung der behaupteten Beweiseffekte über der Größenordnung der vernachlässigten Effekte liegt, wäre allein noch gar kein Beweis für die Theorie, sondern nur die Voraussetzung für eine ernsthafte Diskussion über die Interpretation des Ergebnisses. – Das hier aufgezeigte Problem ist nicht identisch, aber doch verwandt mit den zahlreichen direkten Fehlern beider Theorien, in denen logisch Unvereinbares behauptet wird; z.B.: Punkte, die Masse haben; bewegte Teilchen, die keine Energie abstrahlen.

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Eine Antwort zu “Relativisten erklären bestimmte Wirkungen für vernachlässigbar gering; zugleich behaupten sie andererseits allergeringste Effekte als Beweismittel”

  1. Peter Rösch

    Manchmal schießt G.O.Mueller mangels hinreichender Formulierungspräzision über das Ziel hinaus, so im letzten Abschnitt.
    “Punkte, die Masse haben”, also Massepunkte, gehören in Wahrheit ebenso zu dem gerechtfertigten Konzept der Gesamtphysik wie die *Teilchenbewegung ohne Energieabstrahlung*. Jedoch ist in einer *ladungsbehafteten (!) Teilchenbewegung ohne Energieabstrahlung* das Rechtfertigungsdefizit der Relativitätstheorie festzustellen.

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