Relativitätsprinzip und Michelsonversuch

von Karl Sapper 

Relativitätsprinzip und Michelsonversuch
Karl Sapper
In: Wissen im Werden. 2, 1958, H. 2, S. 111-119.
 

Das GOM-Projekt referiert stichwortartig in seiner Dokumentation diese Arbeit von Karl Sapper: 

– Sapper diskutiert nicht die Frage, ob die Behauptung der C-Konstanz richtig ist, sondern nur die Frage, ob die Behauptung der C-Konstanz aus dem Relativitätsprinzip gefolgert werden kann (S. 117-118).     

– In der relativistischen Literatur wird allgemein die C-Konstanz als notwendige Folge aus dem Relativitäts-prinzip (RP) behauptet, z.B. Einstein 1921, v. Laue 1952 (S. 116-117). Nach relativistischer Lehrmeinung sollen für identische oder gleiche Naturvorgänge, von verschieden bewegten Inertialsystemen aus beobachtet, verschiedene Geschwindigkeiten festgestellt werden, „nur beim Licht soll das also anders sein“ (S. 118). Die C-Konstanz wird zu einer „Gesetzmäßigkeit“ erhoben. „Alle Naturvorgänge, haben wir gehört, sind in gleicher Weise dem RP unterworfen. Mit welchem Recht räumt man nun Lichtsignalen eine Ausnahmestellung ein, insofern diese im Unterschied von allen übrigen Naturvorgängen relativ zu verschieden bewegten Inertialsystemen immer dieselbe Geschwindigkeit erkennen lassen sollen?“ (S. 118). 

– Das Relativitätsprinzip läßt keine Ausnahmestellung zu. Die C-Konstanz kann man zwar aus verschiedenen Beobachtungen zu beweisen versuchen; aus dem Relativitätsprinzip läßt sie sich nicht ableiten (S. 119). 

– Die klar eingegrenzte Frage, woher die Relativisten die C-Konstanz ableiten wollen, hat erhebliche Bedeutung: eine beabsichtigte Ableitung aus dem Relativitätsprinzip führt nämlich geradezu zum Widerspruch mit diesem Prinzip selbst; und ein Beweis aus der Beobachtung – der hier nicht behandelt wird – liegt trotz Michelson-Morley-Versuch nicht vor. Deshalb ist die Bestreitung der C-Konstanz ein zentrales Thema der Kritik durch alle Jahrzehnte geblieben. 

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Siehe auch vom Autor in diesem Blog: Kritik und Fortbildung der Relativitätstheorie

 

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