Das positive Ergebnis des Sagnac-Versuchs 1913 wird in den Speziellen Relativitätstheorie verleugnet

von G.O. Mueller

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
A: Äther / Fehler  Nr. 6 (English Version…):

Das positive Ergebnis des Sagnac-Versuchs 1913 mit einem rotierenden Inter-ferometer und seine Folgerungen werden in den Speziellen Relativitätstheorie-Darstellungen verleugnet

Sagnac hat 1913 Laufzeitunterschiede gemessen. Damit wurde die Behauptung eines Null-Ergebnisses des Michelson-Morley-Versuchs, das ohnehin nie existiert hat,
widerlegt; dasselbe ist übrigens von den späteren Laufzeitmessungen bis zu Dayton C. Miller 1927 festzustellen. Mit dem Ergebnis von Sagnac wurde bereits 1913 die von der Relativistik behauptete Grundlage der Theorie zerstört.

Die Interpretationen der Ursachen für die Laufzeitunterschiede sind unterschiedlich. Von den Relativisten wird die Interpretation auf eine Existenz des Äthers zugespitzt, um das angeblich Altmodische und Überholte darzutun: als hätte Sagnac den Äther bewiesen. In Wahrheit konnten weder Michelson/Morley noch die späteren Experimentatoren etwas über die Beschaffenheit des Äthers aussagen. Der physikalische Befund in allen Interferometer-Experimenten ist konkret nur der Laufzeitunterschied von elektromagnetischer Strahlung (Licht) auf verschiedenen Wegen in verschiedenen Richtungen. In allen Experimenten geht es um Unterschiede in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Erde, auf der die Versuche angestellt werden. – Michelson/Morley drehten ihr Interferometer um 90 Grad; Sagnac ließ sein Interferometer ständig rotieren; D. C. Miller baute sein Interferometer stationär auf die Erdoberfläche und nutzte als Rotation die Erddrehung. Michelson/Morley und D. C. Miller hatten außerdem die Bewegung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne als Effekt zu beobachten.

Für die Relativisten ist das Ergebnis von Sagnac eine Katastrophe: denn wenn das angebliche Null-Ergebnis von Michelson/Morley für die Relativisten ein Beweis für die Richtigkeit der Theorie gewesen sein soll, so müssen, logischerweise, die späteren eindeutig positiven Nachweise von Laufzeitunterschieden Widerlegungen ihrer Theorie sein. Kein Weg führt an dieser Schlußfolgerung vorbei, auch das Verschweigen nicht.

Sagnac, Georges: L’éther lumineux démontré par l’effet du vent relatif d’éther dans un interféromètre en rotation uniforme. In: Académie des Sciences. Paris. Comptes rendus. 157. 1913, S. 708-710. Forts. S. 1410-1413: Sur la preuve de la réalité de l’éther lumineux par l’expérience de l’interférographe tournant. – Engl. Übers. in: The Einstein myth and the Ives papers. 1979, S. 247-252: The luminiferous ether demonstrated by the effect of the relative motion of the ether in an interferometer in uniform rotation.

Eine Antwort zu “Das positive Ergebnis des Sagnac-Versuchs 1913 wird in den Speziellen Relativitätstheorie verleugnet”

  1. Peter Rösch

    G.O.Mueller verrennt sich mit seiner Michelson-Auffassung leider auf einen kompletten Irrweg. Hier etwas zur Begradigung:

    1. Der Michelson-Versuch eröffnete die Möglichkeit, zwischen zwei bestimmten Ätherauffassungen zu entscheiden. Der experimentelle Gesamtbefund weist im Rahmen der Äthervorstellung auf eine von der Planetenmasse mitgeführte Ätherhülle hin. Das Licht benimmt sich insofern nicht anders als der Schall in der Lufthülle. In einer mehr positivistischen Betrachtung abseits der Äthervorstellung wird man den Befund auf das Ruhen der Apparatur gegenüber dem Erdfeld zurückführen.

    2. Insoweit man eine 24-h-Periodizität des Interferenzbildes für Tatsache halten will – was G.O.Mueller anscheinend meinen – weist dies auf einen vom Mond bzw. dessen Gravfeld ausgehenden Einfluß im Sinne eines Ebbe-Flut-Effekts hin, wodurch Pkt. 1 sogar bekräftigt wäre.

    3. Genau in das unter 1. und 2. entwickelte Schema fügt sich ganz selbstverständlich der Sagnac-Versuch ein, in dem die Apparatur gegen das Primärfeld der Erde bewegt wird und deshalb im Unterschied zum Michelson-V. einen deutlichen Interferenzeffekt zeigt. Die Feinanalyse des Sagnac-Versuchs würde eine überlagerte geringfügige Schwankung durch das Sekundärfeld des Mondes wie unter 2. aufgezeigt ergeben.

    4. Der Michelson-Versuch hatte für die RT nur die Aufgabe, die Verbindung zu den mißdeutenden Lorentzformeln herstellen zu können, und gleichzeitig einen eher gagigen Hinweis auf den vorgesehenen Veröffentlichungstermin des von vornherein nicht mehr ernstgenommenen Aufsatzes zu geben. Eine physikalisch konstruktive Rolle kann er für die RT natürlich nicht gespielt haben, da ein in ihrem Rahmen postulatsmäßig vorauszusetzendes zweites Bezugssystem nicht klar definiert ist.

    5. Interessant ist bezüglich des Sagnac-Versuchs der Umstand, daß Sagnac der Assistent der Curie war. Diese war auf der Solvay-Konferenz von den Preußen offenbar – ebenso wie Poincaré – zu einem Empfehlungsschreiben wider besseres Wissen für Einstein genötigt worden. Möglicherweise war die anschließende Aktivität Sagnacs, die den ganzen Unfug bloßstellt, die Antwort darauf. Verhängnisvoll, daß dann gleich der Weltkrieg losging, und sich niemand mehr für Nebensächlichkeiten interessierte!

    „Ich hätte nie gedacht, daß Andere die Arbeit soviel ernster nehmen als ich selbst“, soll Einstein gesagt haben.

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