In der Speziellen Relativitätstheorie wird die Vermutung nahegelegt, es gebe keine absolute Ruhe

von G.O. Mueller

Aus der Dokumentation von G.O. Mueller Kapitel 2 – Fehlerkatalog
F: Elektromagnetismus / Fehler Nr. 1 (English Version…):

Weil eine relative Bewegung zwischen Magnet und Spule stets denselben Strom erzeugt, unabhängig davon, ob der Magnet oder die Spule bewegt wird, wird die Vermutung nahegelegt, es gebe keine absolute Ruhe

Albert Einstein beginnt seine Überlegungen 1905 (S. 891) mit der Elektrodynamik Maxwells (bei ihm auch als „übliche Auffassung“ bezeichnet), die für die Wechselwirkung (Induktion)
zwischen einem Magneten und einem Leiter, die bewegt werden, eine Asymmetrie annimmt: ein im geostationären Labor bewegter Magnet erzeugt ein elektrisches Feld, ein ruhender Magnet nicht; ein bewegter Magnet induziert durch sein elektrisches Feld in einem ruhenden Leiter einen Strom; ruht dagegen der Magnet und wird der Leiter bewegt, so entsteht im Leiter eine elektromotorische Kraft, die einen elektrischen Strom erzeugt; in beiden Fällen entsteht bei gleicher relativer Bewegung derselbe Strom, die Erklärung ist jedoch verschieden.

Beispiele ähnlicher Art, sowie die mißlungenen Versuche, eine Bewegung der Erde relativ zum „Lichtmedium“ zu konstatieren, führen zu der Vermutung, daß dem Begriffe der absoluten Ruhe nicht nur in der Mechanik, sondern auch in der Elektrodynamik keine Eigenschaften der Erscheinungen entsprechen …“ (S. 891).

Nur 7 Zeilen später (auf S. 891) schon erhebt er diese „Vermutung“ ohne Angabe von zusätzlichen Gründen zum „Prinzip der Relativität“ und damit zur „Voraussetzung“ seiner ganzen Theorie.

Albert Einsteins Betrachtung ist unvollständig, weil er hier die seit Faraday bekannte Unipolarinduktion (Experimente 1832 und 1851) außer Betracht läßt, die beweist, daß auch ohne jegliche relative Bewegung zwischen Magnet und Leiter eine Induktion stattfindet, und zwar durch eine gemeinsame Drehung beider Elemente, womit die erfolgte Induktion als eine Folge absoluter Drehung (gegen einen Äther oder den absoluten Raum) erwiesen ist. Kennard 1917 hat mit seiner weiterentwickelten Versuchsanordnung diesen Sachverhalt klar bestätigt.

Albert Einsteins Vermutung, es lasse sich keine absolute Ruhe (oder Bewegung) nachweisen (daß ihr „keine Eigenschaften der Erscheinungen entsprechen„), war schon nach dem Kenntnisstand von 1905 falsch und wurde ihm spätestens 1917 endgültig widerlegt, was ihn jedoch zu keiner Korrektur veranlaßt hat, denn die hätte zwangsläufig zum Ruin der Theorie geführt.

S. 910 nimmt der Autor noch einmal Bezug auf die einleitend erörterte Asymmetrie zwischen Magnet und Leiter, weil er glaubt, die Frage „nach dem Sitz der elektrodynamischen elektromotorischen Kräfte (Unipolarmaschinen) gegenstandslos“ gemacht zu haben.

Auf die Besonderheit der Unipolarinduktion und auf Faradays Ergebnisse geht er auch an dieser Stelle nicht ein.

Auch nach 1917 hat Albert Einstein sich zu diesem Punkt seiner Speziellen Relativitätstheorie nicht geäußert, sondern seine schnell zum „Relativitätsprinzip“ erklärte „Vermutung“ weiterhin als Grundlage seiner revolutionären Theorie feiern lassen.

Die Relativisten stellen Arbeiten wie die von Kennard 1917, weil im Titel vom Nachweis des „Äthers“ die Rede ist, ohnehin nur als abwegige, ewiggestrige Veranstaltungen von irgendwelchen Quertreibern hin, mit denen sich seriöse Wissenschaftler nicht befassen müssen.

Die Jahre vor 1917 sind für die Spezielle Relativitätstheorie in mehrfacher Hinsicht eine Epoche:

– 1913 hatte, nach Michelson-Morley und Morley-Miller, auch Sagnac eindeutig Laufzeitunterschiede gemessen, also jeglicher Rede von Null-Ergebnissen den Boden entzogen;

– 1916 hatte Albert Einstein selbst geschrieben, daß die absolute C-Konstanz überdacht werden muß;

– 1916 hatte Albert Einstein mit der Allgemeinen Relativitätstheorie eine Theorie mit variabler Lichtgeschwindigkeit veröffentlicht;

– 1917 hatte Kennard die (schon vorher bekannte) absolute Drehung in der Unipolarinduktion nochmals nachgewiesen.

Damit waren die beiden grundlegenden Annahmen Albert Einsteins zur Speziellen Relativitätstheorie (Relativitätsprinzip und C-Konstanz) widerlegt, und es ist eigentlich überhaupt nicht zu begreifen, daß von da ab die Thesen von 1905 noch ernsthaft diskutiert und sogar bis heute als größte Genieleistung und revolutionäre Umwälzung unseres Weltbildes erfolgreich angeboten werden können. Sie liegen spätestens seit 1917 im Papierkorb der Geschichte.

AE 1905. – Kennard, Earle Hesse: Unipolar induction. In: London, Edinburgh, and Dublin Philosophical magazine (The). Ser. 6, Vol. 23. 1912, Nr. 138, S. 937-941. – Kennard, Earle Hesse: On unipolar induction : another experiment and its significance as evidence for the existence of the aether. In: London, Edinburgh, and Dublin Philosophical magazine (The). Ser. 6, Vol. 33. 1917, S. 179-190. – Galeczki / Marquardt 1997 (S. 172-176).

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